Petra Venz stellt die wesentlichsten Eckpunkte zum Jahresabschluss der Gemeinde Sieverstedt per 31.12.2021 dar.

Die Ergebnisrechnung 2021 schließt mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 188.744,90 € ab. Die Erträge liegen bei 2.817.048,65 € und die Aufwendungen bei 2.628.303,75 €. Die Ergebnisrechnung 2021 weist gegenüber dem fortgeschriebenen Planansatz ein um 190.687,46 € besseres Ergebnis aus. Im Vergleich zur ursprünglichen Haushaltsplanung 2021, die von einem Jahresüberschuss in Höhe von 39.100 € ausging, liegt die Abweichung bei +149.644,90 €. Im fortgeschriebenen Planansatz sind überplanmäßige Aufwendungen in Höhe von 41.042,56 € enthalten. Hierbei handelt es sich vor allem um die höher als geplant ausgefallenen Finanzierungsbeiträge für die Kindergärten gemäß § 51 KiTaG. Die Abweichung zwischen Haushaltsplanung und den tatsächlich eingetretenen Ist-Zahlen resultiert in erster Linie aus Mehrerträgen bei der Gewerbesteuer (+121.700 €) und beim Gemeindeanteil an der Einkommensteuer (+28.200 €) sowie Minderaufwendungen bei den Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen (-83.700 €). Hier liegen die Einsparungen vor allem bei den Aufwendungen für die Unterhaltung von Straßen, Wegen und der Straßenbeleuchtung.

Bei der Finanzrechnung 2021 liegt bei den Ein- und Auszahlungen aus der laufenden Verwaltungstätigkeit ein Überschuss in Höhe von 210.648,04 € vor. Damit war es in 2021 möglich, aus dem vorgenannten Überschuss die laufenden Kredittilgungen in Höhe von 67.101,30 € zu begleichen. Für Investitionen wurden 191.593,54 € eingesetzt. Davon entfallen 168.165,55 € auf die Erweiterung der Grundschule, 8.513,56 € auf die Anschaffung von Schaukästen und Bänken, 7.539,38 € auf die Errichtung eines Buswartehäuschens,

3.985,26 € auf die Baugebietserschließung im Mittelweg und 2.614,05 € auf den Breitbandausbau. Weitere 775,74 € entfallen auf die Anschaffung von beweglichem Vermögen. Die in der Finanzrechnung 2021 ausgewiesenen Einzahlungen aus der Investitionstätigkeit in Höhe von 377.329,14 € betreffen die Einzahlungen aus der Veräußerung der Grundstücke im Mittelweg und in Reeshoe (370.554,00 €) und die Fördermittel für die Schautafeln und Ruhebänke (6.775,14 €). Die Liquidität der Gemeinde Sieverstedt hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 303.282,34 € erhöht. Der Geldbestand beträgt zum Bilanzstichtag 555.614,08 €.

Im Berichtszeitraum fand die Umschuldung der Finanzierung der Beteiligung an der SH Netz-AG statt (937.000 €). Der neue Darlehensbetrag wurde an den aktuellen Buchwert der Beteiligung angepasst. Der ursprüngliche Betrag lag bei 963.000 €. Durch stattgefundene variable Ausschüttungen hat sich der garantierte Rückkaufswert und damit der Buchwert der Beteiligung seit Erwerb reduziert. Die Kreditermächtigung für die Erweiterung der Grundschule in Höhe von 650.000 € wurde in das Folgejahr übertragen. Die in das Folgejahr übertragene Haushaltsermächtigungen für Investitionen belaufen sich auf 913.194,22 €.

Die Bilanzsumme beträgt zum Bilanzstichtag 5.663.300,61 €. Die Bilanzsumme ist im Vergleich zum Vorjahr um 235.603,24 € gestiegen. Die Entwicklung kommt durch den erwirtschafteten Jahresüberschuss und die Erhöhung des Geldbestandes zustande. Die Gemeinde Sieverstedt verfügt zum 31.12.2021 über ein Eigenkapital in Höhe von 2.801.065,66 €. Das Eigenkapital ist im Vergleich zum Vorjahr um 188.744,90 € gestiegen. Per 31.12.2021 beträgt die Ergebnisrücklage 550.865,86 €. Durch den Jahresüberschuss kann die Ergebnisrücklage aufgestockt werden. Diese würde nach Ergebnisverwendung 739.610,76 € betragen. Die Verbindlichkeiten liegen zum Bilanzstichtag bei 1.590.257,78 €. Davon sind 1.487.634,73 € Kreditverbindlichkeiten, 93.101,30 € weniger im Vergleich zu 2020. Da die im Berichtsjahr getätigten Investitionen über eigene Geldmittel der Gemeinde beglichen werden konnten, ist keine Neuverschuldung eingetreten. Durch die vereinnahmten Erschließungsbeiträge aus Grundstücksverkäufen hat sich auf der Passivseite der Bilanz der Sonderposten für aufzulösende Beiträge um 224.899,62 € erhöht.

Zur Finanzsituation der Gemeinde Sieverstedt lässt sich anhand des vorliegenden Jahresabschlusses 2021 feststellen, dass sich diese durch den eingetretenen Jahresüberschuss erneut verbessert hat. Die Gemeinde kann nach Ergebnisverwendung auf eine komfortable Ergebnisrücklage in Höhe von 739.610,76 € zurückgreifen. Hiermit könnten die in der Haushaltsplanung der Folgejahre ausgewiesenen Defizite ausgeglichen werden. Aufgrund der notwendigen großen Investitionsprojekte, wie die Erweiterung der Grundschule oder die Modernisierung des Freibades, lässt sich eine Neuverschuldung der Gemeinde in den Folgejahren nicht vermeiden. Diese muss jedoch mit der dauernden finanziellen Leistungsfähigkeit der Gemeinde vereinbar sein.

Danach prüft der Ausschuss stichprobenartig den Jahresabschluss auf Vollständigkeit und Richtigkeit.

Die Prüfung führt zu keinen Einwendungen.

Beschluss:

Finanzausschuss: Der Gemeindevertretung wird empfohlen, den Jahresabschluss mit dem Lagebericht in der vorliegenden Fassung zu beschließen.

Gemeindevertretung: Der Jahresabschluss 2021 mit einer Bilanzsumme in Höhe von 5.663.300,61 € und einem Jahresüberschuss in Höhe von 188.744,90 € sowie der Lagebericht per 31.12.2021 werden beschlossen. Der vorgenannte Jahresüberschuss ist der Ergebnisrücklage zuzuführen.

Abstimmungsergebnis: einstimmig